Schaubeet und Pflanzenmärkte im Herbst

Das Schaubeet der VEN-Regionalgruppe Mittelhessen in den Hardtgärten. Zu sehen sind noch einzelne Erbsensorten, vor allem links die sehr lange tragende und wohlschmeckende dänische Zuckererbse `Engelsk Sabel´. Dazwischen sieht man Reihen mit Roter Bete. Mitte August wurden verschiedene Blattkohlarten in die Erbsenreihen gepflanzt.

Die Rote Bete ist das “Gemüse der Jahre 2023 und 2024”, das vom “Verein zur Erhaltung der Nutzpflanzenvielfalt” auf der Mitgliederversammlung benannt wird. Um anschaulich zu machen, dass die “Roten” Bete nicht nur rot sind, und dass sie unterschiedliche Formen haben können, haben wir das Angebot der IJB* genutzt, in den Hardtgärten ein Schaubeet anzulegen. Der Boden oberhalb des Steinbruchs auf dem Gelände der ehemaligen Baustofffirma Ludwig Schneider hatte es in sich. Zum Ausheben von drei Pflanzlöchern für Dahlien brauchten wir eine Viertelstunde. Gegen Unkraut und Trockenheit wurde mit Pappe und Rasenschnitt gemulcht. Nach den Regenfällen ab Juli gedeiht aber alles überraschend gut. Vereinzelt kommen auch Erbsenpflanzen auf, vermutlich ausgefallene Körner.
Die ersten Erbsen wurden Ende März gesät und wuchsen problemlos. Die Folgesaaten um den 8. April gingen zum großen Teil gar nicht auf, so dass eine Voranzucht in Töpfen im Gewächshaus erfolgte. Schließlich hatten wir 12 Erbsensorten auf dem Beet: Pal-, Mark-, Zuckererbsen, aber auch Kronen- und Knackerbsen.

Links Blütenstand der Kronenerbse und rechts eine Schüssel mit reifen Hülsen der Palerbse `Allerfrüheste Mai´.

Die Erbsen (Gemüse der Jahre 2009 und 2010) wurden als erste Kultur genommen, weil sonst monatelang nichts zu sehen gewesen wäre, denn die Rote Bete wachsen recht langsam. Eingedenk der schlechten Erfahrung mit den Erbsen haben wir sie von vornherein vorgezogen. Inzwischen wurden die meisten Erbsensorten reif (für Saatgut) geerntet. Dabei haben wir die Stiele abgeschnitten, damit die Wurzeln mit den Knöllchenbakterien im Boden bleiben. Mitte Juli wurden verschiedene Blattkohlarten ausgesät und Mitte August in die Erbsenreihen gepflanzt.

Oben sind links die gelbfleischigen Jaune de Vauriac und rechts die weißfleischigen Geante Blanche zu sehen. Das Foto links zeigt die Sorte `Tessas Premium´, die wir selber noch nicht kennen und daher für die Saatgutgewinnung vorgesehen haben. Das geht aber erst im nächsten Jahr.


Auch uns selber macht die Beobachtung der vielen Sorten sehr viel Freude. Wenn Sie neugierig auf das Beet geworden sind, so können Sie mit uns eine Führung vereinbaren, auch außerhalb der offiziellen Öffnungszeiten. Dabei können Sie natürlich das ganze schöne Hardtgärten-Gelände kennen lernen. (eveline.renell@gmail.com)

Herbstmärkte mit VEN-Beteiligung

Darüber hinaus möchten wir Sie auf 4 Herbstmärkte aufmerksam machen, auf denen wir mit einem Informationsstand vertreten sind, bei dem es aber auch Saatgut und reichlich Pflanzen zu kaufen gibt (siehe Vorschau im Bilderbogen)

Sonntag 10. September Kreativmarkt auf Burg Gleiberg, 11.00 – 18.00 Uhr (Veranstalter KuKuk)

Sonntag 24. September Herbstmarkt auf Hof Haina, 12.00 – 17.00 Uhr (Veranstalter NaBu Rodheim)

Sonntag 8. Oktober Apfelmarkt auf dem Ochsenfestgelände in Wetzlar (Veranstalter Landwirtschaftlicher Verein)

Samstag 14. Oktober Herbstmarkt in den Hardtgärten, 11.00 – 15.30 Uhr (Veranstalter IJB)


*) IJB = IJB – gemeinnützige Gesellschaft für Integration, Jugend und Berufsbildung mbH, Nordanlage 33, 35390 Gießen
Die Hardtgärten liegen in Heuchelheim am Ludwig-Schneider-Weg ganz oben – immer der schlechten Straße nach.

Klatschmohn-eine haltbare Schnittblume

Der abgebildete Feldblumenstauß mit Kamille und Wiesenlabkraut steht seit 9 Tagen in der Vase. Zeit, ihn auf den Komposthaufen zu werfen – bis auf den Mohn
Die Mohnstängel wurden vorsichtig aus dem verwelkten Strauß gelöst. Nun stehen sie mit frischem Mutterkraut zusammen und werden noch 3-4 Tage blühen.
Auch die Knospen werden sich noch entfalten, allerdings etwas verblasst.

Mohn mögen die meisten Menschen. Begeistert werden die leuchtenden Blüten gepflückt – aber zu Hause angekommen, sind nur noch die unreifen Kapseln übrig. Dann ist die Enttäuschung groß.
Wie bekommt man einen Mohnblumenstrauß für die Wohnung? Das ist eigentlich recht einfach. Nur solche Stiele werden gepflückt, die eine gelbliche, nach oben stehende Knospe haben. Am nächsten Morgen sind die Hüllblätter abgeworfen und die Knospe entfaltet sich zur roten Schale. Und da im Zimmer meistens keine Hummeln oder Bienen herumfliegen, bleibt die Blüte etliche Tage erhalten. Weitere Knospen entwickeln sich, so dass man sicher 10 Tage Freude an dem ungewöhnlichen Blumenstrauß hat.

Wintergericht: Grünkohl-Auflauf mit Weizen

Im Norden ein Muss – und bis zu 3m hoch: Grünkohl
Hier mitverwendet: die dunklen Außenblätter des Wirsings

Dies ist ein vegetarisches Gericht und sei auch allen denen empfohlen, denen Grünkohl normalerweise zu herb ist. Der Weizen sowie Sahne und Tomatenmark mildern den Geschmack. Zu eingefrorenem Kohl würde ich nicht raten. Meine eigenen Versuche zeigten, dass er schmeckt wie zig mal durchs Wasser gezogen. Allerdings ist es mittlerweile schwierig geworden, frischen Grünkohl zu bekommen, Daher habe ich dieses Mal gefrorenen Grünkohl mit frischen Wirsingblättern gemischt, und zwar nur mit den äußeren, dunkelgrünen.

Hier das Rezept für 2-3 Personen

100-150g ganzen Weizen (bei Klatschmohn und Edeka, Rewe) über Nacht in Wasser einweichen,
mit wenig Salz 1 Stunde köcheln

links trockener, rechts gequollener Weichweizen;
im Foto rechts Weizen nach einer Stunde Kochzeit

500g frischen Grünkohl entrippen, blanchieren und schneiden (Alternativ 250g Wirsingblätter und 150g gefrorene Grünkohlpellets)
in etwas Fett mit Zwiebeln nach Geschmack andünsten, etwas Brühe aufgießen und 30 Min. köcheln
Gekochten Weizen (mit oder ohne weitere Zwiebel) leicht anbraten,
1 – 2 kleine Dosen Tomatenmark (kein Ketchup!!!) hinzufügen, braten,
mit 200ml Sahne auffüllen, leicht einkochen, abschmecken

Links alle Zutaten,
rechts nach der Zubereitung geschichtet

Grünkohl und Weizen in eine flache Auflaufform schichten, letzte Lage ist Weizen.
Bei 170° C etwa 30 Minuten backen (im Mikrowellengrill höchste Stufe 12 Minuten)

  • RAE = Retinol Aktivitäts Äquivalent
    # = Diese Stoffe befinden sich vor allem in dunkelgrünen Blättern. Da die meisten Leute die dunkelgrünen Blätter von Wirsing wegwerfen, wird die Untersuchung ohne diese durchgeführt. Daher liegen die Werte bei Wirsing erheblich unter denen von Grünkohl.
  • Quelle: https://www.dge.de/wissenschaft/referenzwerte/?L=0

Weitere Kommentare: Die angegebenen Werte sind Durchschnittswerte. Sie hängen von vielen Faktoren ab. Deshalb sind Stellen hinter dem Komma (außer bei den Tagesempfehlungen) Quatsch! Ich habe daher auf- bzw. abgerundet. Alle Angaben sind für Erwachsene (Männer und Frauen). In Stillzeit und Schwangerschaft und natürlich bei Kindern und Jugendlichen ergibt sich ein ganz anderer Bedarfswert!
Eine besondere Schwierigkeit besteht bei Provitamin A. Das Vitamin A kommt nur in tierischen Lebensmitteln vor (ganz besonders viel in Rinderleber). Man kann zu viel davon aufnehmen und sich damit vergiften. Es gibt keine Angaben, ob man auch zu viel Provitamin aufnehmen kann.  Vitamin A-Überdosierung: Erst mal unspezifische Zeichen wie Kopfschmerzen, Bauchweh bis Erbrechen. Gefährlich: Ansteigender Hirndruck, Hautveränderungen etc. (Ev. Renell Dipl.oec.troph)

Winter war mal Kraut und Rüben

Steckrüben mit Blutwurst überbacken

Die Blutwurst verleiht diesem leicht verdaulichen Gericht den Pep! Foto Renell

Kraut und Rüben sind die einzigen Gemüse, die sich in unseren Breiten gut in einer Erdmiete*), im Keller oder sogar auf dem Beet überwintern ließen. Und im März sahen die Reste dann tatsächlich aus wie „Kraut und Rüben“. Die Möglichkeiten dieser Überwinterung sind kaum noch gegeben. Aber darum geht es nicht. Hinter Weißkraut, Wirsing, Rotkraut oder Grünkohl hinter Möhren, Pastinaken, Sellerie, Roter Bete und Steckrüben verstecken sich Gemüse, die sowohl kulinarisch als auch von ihren Inhaltsstoffen einiges zu bieten haben. Ich werde einige meiner Lieblingsrezepte hier vorstellen.

Steckrüben mit Blutwurst überbacken. Dieses Gericht lernte ich vor vielen Jahren in der Eifel kennen, als wir nach einer Wanderung im November mit Schnee, Graupel und viel eisigem Wind in einem Gasthaus strandeten. Die Gaststätte war eigentlich schon geschlossen, da es damals um diese Jahreszeit auch keine Touristen gab. Die nette Wirtin lud uns kurzerhand an den Familientisch ein. Und seitdem koche ich dieses Gericht in jedem Winter, manchmal sogar mehrmals.

Für 2 Personen braucht man
1 große Zwiebel gewürfelt, in Öl anschwitzen, dann dazu geben und leicht mitdünsten:
500g Steckrüben geschält und in 2cm – Würfel geschnitten
300g vf oder f – Kartoffeln, geschält und in 2cm-Würfel geschnitten
mit 400ml Brühe auffüllen,
Salz, Pfeffer und Majoran (oder vergleichbare Kräuter) dazugeben und 30 Minuten köcheln, abschmecken
in Auflaufform geben,
Scheiben von weicher geräucherter Blutwurst darauf legen, 10 Min. überbacken.
Was zuviel ist, lässt sich gut kalt oder warm zwischendurch “naschen”.

*) Eine Erdmiete nutzte man, um vor allem Rüben und Wurzelgemüse in größeren Mengen frostfrei zu überwintern. Das geht natürlich auch heutzutage noch, sofern genügend Gemüse vorhanden ist. Gelegentlich sieht man diese Erdmieten auf Rübenfeldern. Für die Miete nutzt man einen windgeschützten Platz, am besten unter einem Dachüberstand. Es wird ein mindestens 1m breiter und 40cm (je kälter die Winter, umso tiefer – bis 80cm) tiefer Graben ausgehoben. Dann erhält der Boden eine 10-20cm dicke Schicht Sand, damit Wasser abfließen kann (falls es zu Starkregen kommt). Darauf werden solche Wurzeln und Knollen ausgebreitet, die frei von Fäulnis- und Schimmelstellen sind. Man sollte einzelne Gemüsearten durch Sandschichten voneinander trennen, so bleiben sie länger frisch. Als oberstes folgt eine Schicht Sand und darauf etwa 20 cm Langstroh. Gemüse und Sand und Stroh werden pyramidenartig+) aufeinander geschichtet. Zum Schluss wird alles rundum mit der ausgehobenen Erde bedeckt und flach angeklopft. +) Das Wort Miete in diesem Zusammenhang stammt vom lateinischen Wort <meta>, das heißt Kegel. Die Gemüse werden im Laufe des Winters von der Stirnseite entnommen, wobei Erde und Stroh immer wieder darauf geschichtet werden müssen.

“Regional in Biebertal”: Die Biebertaler Manufaktur

Teil 2 Imbisswagen, Catering und Flutopferhilfe

Manche Aufstriche ergänzen sich auch gut zu Lammragout oder Sauerbraten

Stephans Betrieb ist noch sehr jung. Er muss sich also noch einen Kundenstamm aufbauen. Aber da ist er optimistisch. Das merkt man auch, wenn man ihm zuhört.

Ausstattung des Imbisswagens
Das 3. Standbein: Catering

Haben Sie eine größere Feier im Familien- oder Bekanntenkreis, in der Firma oder der Schule Ihrer Kinder? Stephan erleichtert Ihnen die Durchführung.

Zum Schluss noch ein paar Sätze zu etwas, das Stephan Piontke sehr am Herzen liegt: Seiner ganz persönlichen Hilfe für die Flutopfer im Ahrtal. Er sagt von sich selbst “Ich kann so schlecht nein sagen!” So war er zur Stelle, als im Juli 2021 nach freiwilligen Helfern gefragt wurde. Er packte vor Ort mit an, und er sammelte im Familien- und Bekanntenkreis Lebensmittel, Kleidung und Baustoffe. Bei Baustoffen ist alles gefragt, was irgendwo übrig geblieben ist: Die zu viel gekauften Pinsel, Tapeten, Farbeimer, aber auch Bretter, Schrauben, Handwerkszeug. Wenn Sie davon mehr als genug haben, so stellen Sie eine Liste zusammen und senden Sie diese an Stephan. Auch wenn ihn die jetzige Selbständigkeit vor neue Herausforderungen stellt, so will er die Hilfe für die von der Flut geschädigten Familien, die er inzwischen kennen gelernt hat, nicht einstellen. Er findet es beschämend, dass es nach 13 Monaten (Zeitpunkt unseres Interviews) immer noch Menschen gibt, die in ihrer notdürftigen renovierten Wohnung keinen Anschluss mit fließendem Wasser haben.

Rufen Sie an oder schreiben Sie:

0151-2105 8084 Biebertaler-manufaktur@t-online.de

Fotos Eveline Renell


“Regional in Biebertal”: Die Biebertaler Manufaktur von Stephan Piontke aus Fellingshausen

Viele Artikel “liegen auf der Straße”. Dieser auch. Anfang August fiel mir im Vorbeifahren an der Straße “Die Beu” in Fellingshausen dieses Auto auf. Bei so einer groß geschriebenen Telefonnummer, was liegt näher als dort anzurufen. Einige Male hin und her gemailt, dann trafen Stephan Piontke und ich uns am 6. September zum Interview mit Getränk beim Edeka. Die Ergebnisse könnt ihr vor allem hören.

Hier erzählt Stephan über ein wesentliches Produkt aus eigener Hand-Herstellung (=Manufaktur), nämlich seine vielen Brotaufstriche. Haben sie schon mal Hagebuttenpüree selber gemacht? Wer die Arbeit vermeiden möchte, der sollte es bei Stephan kaufen.

Um Brotaufstrich zu produzieren, braucht man eigentlich keinen Imbisswagen. Aber den braucht er, um auf Flohmärkten und derzeit vor allem auf den Flohmärken zwischen Gießen und Marburg was Leckeres auf die Hand anzubieten, mit Rohstoffen aus der Umgebung.

Den Imbisswagen würde er gerne noch öfter nutzen. Aber er steht schon in Verhandlungen mit Veranstaltern.

3 von ca. 25 Varianten. Wie viele es jeweils sind, hängt auch von der Ernte des Jahres ab. Der Erdbeeraufstrich enthält keinen Zuckerzusatz. Und im Tomatenaufstrich fehlen alle tierischen Produkte.
Die Herkunft seiner Rohstoffe

Stephan wurde zwar in Gießen geboren, lebt aber schon sein halbes Leben in Fellingshausen und kennt dort viele Leute.
Das führt dazu, dass er im Sommer von Bekannten Obst und Gemüseüberschüsse bekommt, die er in seinen Produkten verarbeitet. Einen großen Teil baut er aber auch selber an in mehreren Hochbeeten im eigenen Hof und Garten sowie in einem zusätzlichen Garten in Gießen. Offenbar ist an dem gelernten Koch auch ein Gärtner verloren gegangen. Und alles kommt aus unmittelbarer Umgebung. Regionaler kann ein Produkt kaum sein.

Maisbeulenbrand

Gastbeitrag von Thomas Bauer

„Milchreife“ Maiskörner, rechts noch hell und an der Spitze schon rötlich; dazwischen liegen weiße und graue Kugeln, das ist der Pilz. (Foto Ev. Renell)

Wer ab September wieder an den nahegelegenen Maisfeldern entlang läuft, kann bei genauer Beobachtung ein seltsames Naturspektakel beobachten: Knoblauch, der auf den Maiskörnern wächst, so sieht es zumindest aus.
Kenner wissen jedoch, es handelt sich hierbei nicht wirklich um Knoblauch und noch nicht einmal um eine Pflanze.          
Das tumorartige Gebilde ist tatsächlich das Werk eines Pilzes und eines unerwünschten noch dazu. Der sogenannte Maisbeulenbrand (Ustilago maydis) infiziert vor allem die Maiskörner, jedoch auch andere Teile der Pflanze.   
Genau genommen bringt der Pilz den Mais dazu, viel schneller zu wachsen als gewohnt, woraus sich eine sogenannte Galle bildet, in der sich der Pilz einnistet und die an eine Knoblauchzehe erinnert.   
Der Parasit befällt allerdings ausschließlich Maispflanzen und ist für andere Pflanzenarten unbedenklich. Gering ausfallende Infektionen (unter 20 % der Pflanzen) haben keinen sonderlichen Einfluss auf die Qualität und Quantität der Ernte. Die betroffenen Pflanzen können wie gewohnt an Nutztiere verfüttert werden, der Pilz zählt laut neuesten Untersuchungen als ungiftig, Allergiker sollten ihn jedoch meiden. Zudem sollten infizierte Pflanzen nicht an tragende oder noch stillende Tiere verfüttert werden.    
Doch nicht nur Tiere können sich von dem Pilz ernähren.   Vor allem in Mexiko zählt der Maisbeulenbrand unter seinem kulinarischen Namen „Cuitlacoche“ als Delikatesse und wird gerne zusammen mit Knoblauch auf Tacos oder Quesadillas serviert – gebraten versteht sich.    

Taco mit Cuitlacoche (Foto wikipedia)


Wer selbst einmal auf den Genuss von Cuitlacoche kommen will, muss den Pilz jedoch früh „ernten“. Die Gallen sollten innen unreif und feucht sein und noch auf keinen Fall Pilzsporen enthalten.         
Es gibt jedoch Hinweise darauf, dass übermäßiger Konsum langfristig negative Auswirkungen auf den Organismus haben könnte, vor allem, da sich auch andere Pilze, wie Schimmel, auf dem Maisbeulenbrand befinden können.

Neben seinem hohen Wert als Speisepilz wird der Maisbeulenbrand auch gerne für Forschungszwecke verwendet, zum Beispiel in der Krebsforschung oder um genmodifizierten Weizen resistent gegen andere Parasiten zu machen.

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Teil 3 Wasser wird zum raren Gut: Die Bodenpflege

Den Boden mulchen: Bitte bedecken Sie Ihren Boden mit dem Laub, das im Herbst herabfällt, statt es in die Grüne Tonne zu stopfen. Durch die warme Decke bleiben Regenwürmer, Asseln und Mikroorganismen länger aktiv und bilden eine kleine Menge Humus, die ein höheres Wasserbindungsvermögen hat. In diesen Mulch können auch zerkleinerte Küchenabfälle (nur rohes Obst und Gemüse, Kaffee- und Teesatz, alte Erde aus den Blumentöpfen) gemischt werden, außerdem strohhaltiger Mist, falls verfügbar. Im Sommer sollte man alles, was abgeschnitten wird, zerkleinert wieder ins Beet zurücklegen. Ausnahme samentragende Unkräuter und kranke Pflanzen. Die wachsenden Pflanzen bedecken bald, was Ihnen vielleicht nicht gefällt.

Erst haben wir in neue Erde pikiert, danach alte Erde aus Blumenkästen mit neuer gemischt und damit die Blumenkästen neu bepflanzt (Schülerarbeit GKS)

Den Boden mischen: Gute Erfahrungen habe ich gemacht, indem ich Kokosfasern in den Boden gemischt oder auf den Boden aufgelegt habe. Die Fasern nehmen auch nach Austrocknung gut Wasser auf. Sie enthalten allerdings keinen Dünger. Je nach Verwendungszweck (Aussaat oder Topfen) muss man das berücksichtigen.

Der trockene Ziegel ist kompakt und wiegt ca. 650g.
Der gequollene Ziegel hat knapp 4l Wasser aufgenommen

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Hier wird Alpakawolle gezeigt. Die ist zu schade für den Boden

Dünger ist dagegen fein dosiert in Schafwolle enthalten, umso mehr, je mehr- verkotete – Bauchwolle dabei ist. Ich habe auf die Erfahrungen von Freundinnen vertrautt und verwende sie selber seit drei Jahren, entweder, indem ich sie mit dem Boden vermische, um die Pflanzen herum lege oder die Bodenoberfläche damit bedecke. Dann verhärtet die Erde nach dem Gießen oder nach Regen nicht. Beim Untermischen ist die Wolle meistens nach einem Jahr verbraucht.

Zum Mulchen kann man auch feinen Kies bzw. ausrangierten Blähton von der Hydrokultur verwenden. In Kies wachsen eine Menge Pflanzen. Beste Gelegenheit, um den eigenen Schottergarten wieder zu begrünen. Dann ist es dort auch nicht mehr so unerträglich heiß) Zeitweilig gut geeignet sind Dachpfannen von alten Schieferdächern. Die habe ich auf etliche Kübel gelegt, weil die Amseln sonst alle Erde herausscharren, wenn es lange Zeit sehr heiß ist. Eichhörnchen machen das auch. Wer es gerne ordentlich hat, kann mit Bodenplatten gestalten und dazwischen offenen Boden lassen. Die Pflanzen werden mit den Wurzeln unter die Platten gehen und sind so im Sommer vor Austrocknung, aber im Winter auch vor zu viel Nässe geschützt sein.

Der Rasensprenger hat weitgehend ausgedient! Eine Tröpfchenbewässerung ist nicht schlecht, aber zwischen den Pflanzen ist ein Sickerschlauch einfacher zu verlegen. Übrigens Rasen: Es macht überhaupt keinen Sinn, im Sommer Rollrasen zu verlegen. Dem wurden nämlich die an sich widerstandsfähigen Graswurzeln gekappt. Bis er genügend neue gebildet hat, ist es Herbst, und da können Sie viel billiger Rasensamen ausstreuen. Die Beetvorbereitung ist in beiden Fällen dieselbe.

Fotos Eveline Renell

Wasser wird zum raren Gut

Weintrauben waschen in warmem Wasser mit 1 Tropfen Spülmittel

Energiesparen ist in aller Munde. Man kann das Haus besser isolieren lassen- sofern man einen Handwerker findet. Laufen und Fahrradfahren an Stelle des Autos ….
Ein Artikel im Gießener Anzeiger vom 23. August und die herrschende Hitze, einhergehend mit immer stärkerer Dürre lässt mich zurück blicken auf das Verhalten meiner Eltern: Das Badewasser wurde für die Toilettenspülung verwendet, Waschwasser für Obst und Gemüse wieder zum Gießen der Pflanzen genommen, evtl. diente es als Trinkwasser für das Kalb, das wir mal hatten. Es lief nie einfach in den Ausguss, sondern erst mal in eine Schüssel. Mit dem Wasser vom Wäschekochen wurde der Boden gewischt (meine Mutter war überhaupt nicht Technik-feindlich, aber sie wollte nie eine Waschmaschine).
Was habe ich davon übernommen? Eigentlich nur das Auffangen des Wassers, das beim Waschen von Lebensmitteln anfällt. Zum Blumengießen schütte ich auch Tee- oder Kaffeereste dazu und sogar Wasser vom Fleischwaschen, denn vor BSE*) hat man noch mit Blutmehl gedüngt. Beim Duschen fangen wir nur das Wasser auf, das man laufen lassen muss, bis es in der Dusche heiß ankommt. Immerhin sind das jedes Mal 8-10l. Nach Möglichkeit duschen wir hintereinander. Ich gieße aber auch Wasser mit kleinen Mengen Spülmittel auf den Efeu im Garten. Dem Garten nutzt es, der Kläranlage nicht.

Um bei den oben genannten baulichen Maßnahmen anzuknüpfen: Viel wäre geholfen, wenn in Neubauten eine Brauchwasserleitung installiert würde. Die Toilettenspülung beansprucht laut Veröffentlichung des Umweltministeriums täglich etwa 40 Liter = 30% des Trinkwasserverbrauchs pro Person und Tag bmuv.de/themen/wasser-ressourcen-verbrauchertipps/wassersparende-toilettenspuelung. Zur Installation müssen auch in diesem Falle diverse Anträge ausgefüllt werden. Vorschlag: Die werden auf Kreisebene in leicht verständlicher Art bereit gestellt und die/der Umweltbeauftragte der Gemeinde kann beim Ausfüllen helfen.

Unter Beachtung der Definition der TrinkwV (§3, Nr. 19) und den Bestimmungen einschließlich amtlichem Kommentar des Infektionsschutzgesetzes (IfSG v. 20.07.2000ß, § 37) bestehen bei Einhaltung der o. g. Anforderungen aus hygienischer Sicht keine Bedenken gegen eine Nutzung des Brauchwassers in Haushalten zur

  • Gartenbewässerung
  • WC-Spülung.

Sicher muss man sich auch auf Regierungsseite Gedanken dazu machen – hat man schon, sollte aber mal in Handlungen umgesetzt werden. Aber ich finde es wichtig, auch als Einzelne/r aktiv zu werden.

Wasser sparen im Garten ist ein eigenes Thema mit ganz vielen Gesichtspunkten. Das wird später beschrieben, gerade auch in Hinblick auf die in den letzten Sommern gemachten Erfahrungen. Stelle

*) BSE = Bovine Spongiforme Encephalopathie https://de.wikipedia.org/wiki/Bovine_spongiforme_Enzephalopathie